theaterberuf #2 Exkursion in die Vergangenheit

 

 

 

Vielleicht möchte ich einfach nur die Emotionen aufs Blatt (oder das Display) bringen, die ich spürte an diesem Abend. Und die einen leichten Nachklang finden, während ich schreibe.

 

 

 

Hamburg, Juni, 2022:

Die Tür geht auf. 

Häufiger, glaube ich. Ich bin zu beschäftigt, Smalltalk zu betreiben, mit Leuten, die ich einmal kannte. 

Plötzlich erkenne ich Jürgen, einer der aus der Tür getretenen Schauspieler. 

Er schließt mich fest in seine Arme. Einfach so. 

Und das tut so gut. 

So, so gut. 

Flo ist da. Erzählt viel, ist vielleicht ganz überfordert, so viel “Damen-Besuch”.

Ehemalige TheatermitarbeiterInnen. 

 

Die Zeit fliegt vorbei. Es ist komisch, sich seit 4 Jahren fast gar nicht gesehen zu haben. Und trotzdem tut es irgendwie gut, fast so, als wären eben nicht 4 Jahre vergangen. Als hätte sich die starke Beziehung unter uns allen kaum verändert. Fast so, als wären wir erst vor ein paar Wochen aus einander gegangen und ich nach Hamburg gezogen. Fast so, als würden wir noch immer jeden Abend nach der Vorstellung ein Feierabendbierchen trinken.

 

 Der Theatersaal im WBT, bunt ausgeleuchtet

 

Im Rahmen der Privattheatertage hat das Wolfgang Borchert Theater ein Gastspiel in Hamburg gehabt. „Der Sandmann“. 

Auch wenn es mir schwer fiel, zu folgen (-Klassiker-) war es ein toller Theaterabend, mit tollen Bildern (Licht, Ton und Schauspielerleistung). Das Gesamtkonzept hat einfach gepasst, auch wenn der Spannungsbogen sich meiner Meinung nach nicht ganz durchhalten konnte. Aber ja- das sind dann wohl die Klassiker. Keine Ahnung, was ich hier eigentlich zusammenschreibe. Und das konventionelle, aber recht spärlich gehaltene Licht- das war richtig toll. Manchmal ist weniger Mehr.

Und ich dachte nach, über verschiedene Wahrnehmungen der Realität. Wobei ich denke, dass jede/r Mensch in diesem Saal vielleicht andere Denkanstöße mitnehmen konnte, an diesem Tag.

Vielleicht möchte ich einfach nur die Emotionen aufs Blatt (oder das Display) bringen, die ich spürte an diesem Abend. Und die einen leichten Nachklang finden, während ich schreibe.

Ich weiß jetzt wieder, welchen Stern Flo und ich uns aussuchten, an jenem Letzten Abend der „Sturm“ Produktion in Münster, bei welcher ich mitwirkte. Als wir sagten: Wenn wir den Stern sehen, dann wissen wir, der andere ist da.

 Als Lucia und ich gehen sage ich zu Flo: Ich vermisse dich manchmal sehr stark. 

Er antwortet:

 Dann melde dich. 

Klingt so einfach.

Aber es gibt einfach Leute, die SIND da. Auch wenn man es nicht immer weiß.

Theaterliebe. Mal wieder. Teamliebe, auch wenn ich mittlerweile ein anderes, auch tolles Team habe. Theaterarbeit gibt so viel. 

 

Auch in dieser Zeit meines Lebens, diesen 5 Jahren am Borchert Theater, habe ich viel erlebt, und einige der Aufregendsten Dinge meines bisherigen Lebens gemeistert.

Ich habe meinen Beruf erlernt, habe die ersten Vorstellungen betreut, bin auf unzähligen Gastspielen gewesen. Das aufregendste davon war Wohl jenes nach Belgrad, zu dem wir erstmal 3 Tage mit dem LKW hinfahren mussten. Egal, wie anstrengend und Kräfteraubend diese Erfahrungen waren, und wie viel Angst ich vorher hatte- Versagensängste spielten zu der Zeit eine große Rolle in meinem Leben- wurden diese Gastspiele zu den größten Abenteuern und ich bin so froh, sie Erlebt zu haben.

 

ganz klein stehen ein Kollege und ich auf einem riesigen Parkplatz auf dem Weg auf ein Gastspiel

 

Diese Tätigkeit vermisse ich manchmal.

Aber über meine Anfangszeit im Theaterberuf wird es wohl noch einen weiteren Post geben. 

Also, stay tuned. Und wenn du zwischendurch etwas zu lesen von mir brauchst- Hier gehts auf mein Instagramprofil.

Viel Spaß beim durchklicken.

Und-

Danke.

 

 

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